Klappe halten - statt Zähne zeigen bei Bruxismus / Zähneknirschen/CMD
(Kurze Info: Knirscher = männlich = weibliche Bezeichnung)
Oft wird gesagt, dass nur Stress als Auslöser
(oder Zahnfehlstellungen wird hier nicht diskutiert)
für Bruxismus/Zähneknirschen angesehen wird, aber es ist viel mehr.
Ich würde es als emotionalen Stress benennen,
denn bei "normalem" Stress helfen auch Entspannungsübungen.
Bei Knirschern braucht es da oft etwas mehr.
Woran liegt das?
Oft handelt es sich um verdrängte und unterdrückte Aggression, Wut oder Ärger.
Öffne dich doch mal der Möglichkeit, dass das Zähneknirschen mit deinen Gefühlen zu tun haben kann.
Vielleicht ist es doch unterdrückte Wut?
Oder etwas ganz aktuelles?
Natürlich gibt es Situationen, in denen nicht alles sofort gesagt werden kann, wie man gerade möchte.
Eigentlich möchte man gerade die Zähne fletschen,
zur Verteidigung.
Das scheint im Moment, im aktuellen Augenblick nicht zu gehen, deshalb Mund halten, Klappe halten, Zähne zusammenbeissen.
Vielleicht entsteht auch das Gefühl, daß du nicht alles sagen kannst, was du möchtest.
Vielleicht handelt es sich ja auch um ein länger zurückliegendes Problem / Ärger / etwas,
was dich wütend macht, aber du nicht adäquat darauf reagieren kannst.
Ich meine, daß die angestaute Wut nicht heraus darf und so anders entsorgt werden muss, nämlich nachts, im Schlaf und unbewusst.
Vielleicht handelt es sich auch um andere Gefühle, die nicht gefühlt werden durften und so weggedrückt und unterdrückt worden sind.
Das alles verursacht emotionalen Stress.
Die Ursache liegt im emotionalen STress, der nachts verarbeitet wird.
Können Gefühle, die wir als negativ bezeichnen nicht ausgelebt werden,
finden diese Menschen als Ventil das nächtliche Zähneknirschen als Bearbeitung.
Nichts anmerken lassen
Oft handelt es sich um Menschen, die sich ihre Aggressionen, Wut oder Ängste überhaupt nicht anmerken lassen.
Meist sagen sie: ich bin nicht wütend,
ich ärgere mich nicht mehr, alles ok,
ich bin über die Sache hinweg ...
Der Knirscher verdrängt die Emotionen, weil er damit nicht umgehen kann.
Er erklärt, dass es für ihn
nicht sinnvoll ist, traurig oder wütend zu sein.
Dann wird die Aufarbeitung in den Schlaf verlegt,
denn da ist die Verarbeitung
unauffällig, aber auch unbewußt.
Vielleicht sind diese Situationen auch schon so normal geworden, dass sie nicht mehr auffallen und schon als alltäglich angesehen werden.
Sie werden einfach nicht mehr wahr genommen.
Wie kann das sein?
Angenommen der Knirscher befindet sich in einer Situation mit akutem Ärger oder auch Überforderung.
Das entspricht unserer Entwicklung gemäß einer
stressigen Angriffs-Situation.
Dann müßten die Zähne gefletscht werden.
Das entspricht einer Abgrenzung in diesem Moment.
Den Knirschern ist das jetzt nicht möglich.
Sie können sich hier nicht abgrenzen.
Also beissen sie die Zähne zusammen,
halten die Klappe und sind lieber still.
(ohne Wertung - warum auch immer)
Alle Gefühle und Empfindungen werden erstmal weggedrückt und dann in der Nacht verarbeitet.
Der Knirscher nimmt die Gefühle auch nicht mehr wahr.
Was tun wir jetzt?
Hilfreich für den Moment ist eine Beiss-Schiene, die beseitigt aber nicht die Ursachen.
Sie schützt im Moment deine Zähne.
Bitte auch tragen.
Achtsam sein und sich verschiedene Situationen bewusst machen.
An seinen Gefühlen arbeiten.
Abends, vor dem Schlafen, den Tag reflektieren und überlegen,
was hat geärgert,
mich wütend gemacht,
wo ist Trauer und
Schmerz,
wo sind große Ängste und
Ärger.
Das bewusst machen ist schon ein erster Schritt.
Lernen, wie die Gefühle anders verarbeitet werden können.
Entspannungs-Verfahren erlernen.
Lernen, wie Gefühle anders verarbeitet werden können.